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Ellis - Old but Gold - Erzähl mir deine Geschichte

Aktualisiert: 9. Apr. 2021

" Ellis von 19.06.2006 bis 18.07.2020 - mein halbes Leben an meiner Seite"

Isabell und Ellis waren schon Mitte Mai 2020 bei mir zum Old but Gold - Erzähl mir deine Geschichte - Shooting.

Es gab Kuchen und das Wetter war so schön, dass wir draußen im Garten sitzen konnten. Isabell saß mit mir am Tisch und mit meinem Kuchen habe ich glücklicherweise ihren Geschmack getroffen. Es roch nach Frühling und neben Isabell lag Ellis, eine betagte Colliehündin mit einer einnehmenden Aura. Um Ellis ging es an diesem Tag. Zum einen sollten Portraits von ihr gemacht werden und zum anderen wollte ich die Geschichte von Ellis und Isabell hören. Isabell verbrachte schließlich über die Hälfte ihres Lebens mit ihr. Ellis ist eine wunderschöne Hündin. Als ich das sagte, erzählte mir Isabell stolz, dass sie auch sehr viele Preise gewonnen hat.



Der Beginn von Isabell und Ellis

Aber jetzt erstmal zurück auf Anfang.

Isabell war 11 Jahre alt, als Ellis in der eigenen Zucht ihrer Eltern das Licht der Welt erblickte. D.h. Isabell war in ihren jungen Jahren schon sehr collieerfahren.

Sie suchte sich Ellis aus diesem Wurf aus und somit wurde sie zu ihrem ganz eigenen Hund. Die Anfangszeit beschrieb Isabell jedoch als nicht ganz so unbeschwert und einfach. „Ellis war ein schrecklich sturer und eigensinniger Welpe“, sagte sie mir im Gespräch. Sie hatte null Folgetrieb und reagierte und agierte eher wie eine Diva. Doch heute ist es genau das, was Isabell so an Ellis liebte - ihre Stärke und Unabhängigkeit.

In ihrem Verhalten anderen gegenüber, erfüllte Ellis das Lassie-Klischee voll und ganz. Nicht nur Katzen wurden von Ellis standesgemäß begrüßt. Tatsächlich erzählte mir Isabell, dass sie am Anfang nicht sicher war, ob Ellis bellen kann. Bis zu ihrem ersten Bellen verging sehr viel Zeit. Sie war collietypisch sehr gesprächig und natürlich konnte sie bellen, tat es aber einfach nicht oft.


Peperoni und Linzer Torte

Isabell erzählte mir ein paar lustige Anekdoten über Ellis, bei denen es hauptsächlich ums Essen ging, denn sie war sehr verfressen!

Selbst vor superscharfen Peperoni machte sie nicht Halt. Auf einmal waren sie weg und der Wassernapf von Ellis verdächtig leer… Oder die Linzer Torte, die Isabells Mama gebacken hatte. Der frischgebackene Kuchen stand auf dem Esszimmertisch, unter dem Ellis gemütlich lag. Als es an der Tür klingelte, witterte sie ihre Chance. Nach nur zwei Minuten, war der Kuchen komplett vertilgt und der Bauch gut gefüllt. Danach war Ellis immer kaum aus der Küche zu bewegen, wenn Linzer Torte gebacken wurde.


Das Rudel wurde tragisch aufgelöst

Über die Zeit wuchsen Ellis und Isabell immer mehr zu einem unschlagbaren Team zusammen. Ellis war ein Immerdabei-Hund. Sei es zum Fährtentraining, gespieltem Überlebenstraining im Wald, mit auf Paddeltour im Einer, Nächten am Lagerfeuer oder Übernachtungen im Zelt. Wann immer es ging, war Ellis mittendrin statt nur dabei.

Mit Ellis lebten noch 3 weitere Hunde in Isabells Familie. Ein Rudel, in dem Ellis die Souveräne und Charakterstarke war und immer treu und liebenswert. So vergingen die Jahre und irgendwann wurde das 4er-Gespann, Ellis und die 3 anderen Hunde, tragischerweise innerhalb von nicht mal 1,5 Jahren aufgelöst. Cäsar, Jessy und Stella verstarben in dieser kurzen Zeit. Ellis war zu diesem Zeitpunkt fast 11 Jahre alt und trauerte ganz schlimm. Sie war lustlos und bekam sogar eine psychosomatisch bedingte Blasenentzündung. Sie baute immer mehr ab. „Ein Hund musste her, sonst stirbt Ellis“, erzählte Isabell.

Ein passender Hund war bald gefunden. 4 Tage nach Ellis 11. Geburtstag zog die fast 3-jährige Mila ein. Mila tat Ellis gut und die beiden wurden ein tolles Team.


Auch Ellis wurde älter

Doch Ellis wurde älter und mit den Jahren kamen die Krankheiten. Ein bösartiger, inoperabler Gesäugetumor musste in Schach gehalten werden. Hinzu kam ein Bandscheibenvorfall mit kurzzeitiger Komplettlähmung der Hinterbeine. Für Isabell war klar, dass sie bis zum Schluss bei Ellis bleiben, mit ihr kämpfen und alles tun würde, was in ihrer Macht steht. Ellis war eine Kämpferin. Entgegen aller Erwartungen rappelte sie sich wieder auf. Und das tat sie wieder und wieder mit ungebrochenen Lebenswillen. Die Zeit war nicht einfach, aber Isabell war sich sicher, dass Ellis ihr sagen würde, wann es Zeit ist zu gehen. Und das tat sie auch. Am 18.07.2020 ließ Isabell Ellis gehen.

Hier ein paar Worte von Isabell über den Verlust von Ellis:

"Ellis hat ein großes Stück von mir mitgenommen, als sie gegangen ist. Aber ein genauso großes Stück von ihr bleibt auch bei mir. So musste Ellis nicht alleine gehen und ich bleibe nicht alleine zurück. Dieser Platz in meinem Herzen wird auf immer ihr gehören. Ellis weiß, dass ich sie nie vergessen werde, diese einzigartige, wundervolle Persönlichkeit, die mir so viel beigebracht hat, mich so viel gelehrt hat und mich auch immer wieder aufgefangen und zum Lachen gebracht hat. Wo ich war, war auch sie zuhause und so wird es auch für immer sein.♥️"


Die Trauer annehmen

Was ich ganz stark bewundere und mir auch mit meiner Arbeit mit den Grauschnauzen und ihren Geschichten am Herzen liegt, ist der offene Umgang mit der Trauer seines geliebten Tieres. Isabell verarbeitet ihren schweren Verlust von Ellis wunderbar offen und intensiv. Etwas, was leider durch die Vorgaben der Gesellschaft oft nicht zugelassen wird.

Trauer um ein Tier, ja ok, aber nun ist gut...

Erst wenn diese Trauer angenommen wird, darüber gesprochen wird, kann sie sich in etwas anderes verwandeln.

Denn Trauer verschwindet nicht, sie verändert sich.


Danke, liebe Isabell, dass du mit Ellis bei mir warst und deine Geschichte mit uns teilst.

Und vielen Dank auch für deine Hilfe beim Text.



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